Schauspielhaus Bochum: Passion I und II, Ödipus – Herrscher, Der Kissenmann – drei der Oktober-Premieren
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Schauspielhaus Bochum: Passion I und II, Ödipus – Herrscher, Der Kissenmann – drei der Oktober-Premieren

Zusammenfassung

Bericht vom Pressegespräch zu (einigen) Premieren im Oktober 2021 im Schauspielhaus Bochum – unter anderem mit Intendant Johan Simons.

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Schauspielhaus Bochum (Pressekonferenz zu den Oktober-Premieren): Alexander Kruse, Johan Simons, Susanne Winnacker, Robert Borgmann, Angela Obst, Guy ClemensQuelle: Jens Matheuszik | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum (Pressekonferenz zu den Oktober-Premieren): Alexander Kruse, Johan Simons, Susanne Winnacker, Robert Borgmann, Angela Obst, Guy Clemens

Im Oktober geht es nach dem Auftakt zur Spielzeiteröffnung im September weiter mit den Premieren im Schauspielhaus Bochum. Der September (z.B. mit der Premiere: „Das neue Leben (where do we go from here)“ brachte für das Schauspielhaus eine „glänzende Eröffnung“. Jedoch merkt man noch, dass die Leute noch Angst haben, ins Theater zu gehen – so Intendant Johan Simons im Pressegespräch.

Passion I+II

Schauspielhaus Bochum (Pressekonferenz zu den Oktober-Premieren): Johan Simons, Susanne Winnacker, Robert Borgmann, Angela ObstQuelle: Jens Matheuszik | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum (Pressekonferenz zu den Oktober-Premieren): Johan Simons, Susanne Winnacker, Robert Borgmann, Angela Obst

Am morgigen Freitag, den 8. Oktober, findet im Großen Haus die Premiere von Passion I+II – nach Michail Bulgakows Meister und Margarita und Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion. Regisseur Robert Borgmann widmet sich Bulgakows Kultbuch und verbindet es mit der Passionsgeschichte. Dabei entsteht unter der Mitwirkung eines großen Ensembles ein Abend über die Liebe, das Leiden, die Feigheit und immer wieder die Freiheit.
Der Einsatz der Musik ist für dieses Stück essentiell und so wird man u.a. die Choräle von Johann Sebastian Bach (und den Einsatz einer echten Orgel) hören können.

Schauspielhaus Bochum: Passion I+IIQuelle: Schauspielhaus Bochum/Armin Smailovic | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum: Passion I+II

Der Kissenmann

Schauspielhaus Bochum (Pressekonferenz zu den Oktober-Premieren): Robert Borgmann, Angela Obst, Guy ClemensQuelle: Jens Matheuszik | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum (Pressekonferenz zu den Oktober-Premieren): Robert Borgmann, Angela Obst, Guy Clemens

In den Kammerspielen folgt am Samstag, 16. Oktober, die Premiere von Martin McDonaghs Der Kissenmann. Die Erzählung um zwei tote Kinder und ein vermisstes Mädchen ist eine blutige Kriminalgeschichte und zugleich ein virtuoses Spiel mit Fakt und Fiktion. Gewappnet mit schwarzem Humor à la Quentin Tarantino machen sich vier Spielerinnen mit Regisseur Guy Clemens auf die Reise zu den versehrten Kindern in uns allen.

Für Guy Clemens ist es die erste Regiearbeit – für die treuen Besucherinnen und Besucher des Schauspielhauses ist Clemens als Darsteller schon von Stücken wie das gestreamte „Asche zu Asche“ oder aktuell „Mysterien“ bekannt.

Clemens zufolge war es eine „tolle Erfahrung“ – und auf die Frage, ob er zukünftig bei weiteren Stücken Regie führt, wollte er das noch nicht verneinen und der Autor dieser Zeilen warf ein, dass das sicherlich auch von den Kritiken und Reaktionen auf den Kissenmann abhängt…

Schauspielhaus Bochum: Der KissenmannQuelle: Schauspielhaus Bochum/Birgit Hupfeld | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum: Der Kissenmann

Ödipus, Herrscher

Schauspielhaus Bochum (Pressekonferenz zu den Oktober-Premieren): Alexander Kruse, Johan Simons, Susanne WinnackerQuelle: Jens Matheuszik | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum (Pressekonferenz zu den Oktober-Premieren): Alexander Kruse, Johan Simons, Susanne Winnacker

Am Sonntag, den 17. Oktober, feiert im Großen Haus Johan Simons‘ Ödipus, Herrscher nach Sophokles Premiere. Worum geht es wirklich in diesem Stück, das beinah jeder kennt und mit dem sehr viele Menschen den Wunsch verbinden, mit der Mutter zu schlafen und den Vater zu töten? Was bedeutet das große Schweigen der Figuren, von denen, so scheint es, ein jeder weiß, was in der Geschichte passiert ist? Wer oder was wird durch die zähe und beharrliche Verhandlung um den Inzest geschützt … ist es der Glaube an die Götter? Ist es das böse Geheimnis hinter einer erfolgreichen Herrschaft, die sich einmal mehr beweisen soll und das nicht kann? Johan Simons entwirft eine andere Lesart dieses berühmten Textes…

Schauspielhaus Bochum: Ödipus, HerrscherQuelle: Schauspielhaus Bochum/Michael Saup | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum: Ödipus, Herrscher

Weiteres im Oktober

Im Rahmen von Zehn X Freiheit – einem Gemeinschaftsprojekt des Regionalverbandes Ruhr in Kooperation mit den RuhrBühnen – inszeniert Oliver Frljić am Schauspielhaus Bochum das Stück Schande (Disgrace) nach dem südafrikanischen Schriftsteller und Nobelpreisträger J. M. Coetzee. Die Krise eines weißen heterosexuellen älteren Mannes in einer postkolonialen, umbrechenden Gesellschaft ist der Ausgangspunkt für einen Abend über Macht(-wechsel), die Spirale der Gewalt und die Freiheit, die in jedem Anfang steckt. Premiere: Samstag, 30. Oktober, im Großen Haus.

Das Buch Wer hat meinen Vater umgebracht des französischen Schriftstellers Édouard Louis‘ ist nicht nur die Geschichte seiner eigenen Familie, sondern auch das Porträt von Menschen, die als Schwächste in der Gesellschaft keinen Platz mehr haben; Menschen, die über Jahrzehnte hinweg übersehen und zurückgelassen wurden. Der junge polnische Regisseur Mateusz Staniak bringt diesen emotionalen und dringlichen Stoff in einer Region auf die Bühne, die mit dem Ende des Bergbaus und dem Beginn der postindustriellen Zeit mit ähnlichen gesellschaftlichen Fragen konfrontiert ist. Premiere: Sonntag, 31. Oktober, in den Kammerspielen.

Neben Theater umfasst das Oktober-Programm im Schauspielhaus Bochum unter anderem eine neue Ausgabe der Gesprächsreihe Ein Gast. Eine Stunde, bei der Bundestagspräsident a. D. Norbert Lammert am 10. Oktober auf den Klarinettisten Jörg Widmann trifft.

Auch die Konzertreihe Montagsmusik wird fortgeführt:
Am 11. Oktober spielt der Cellist Valentin Radutiu Werke von Zoltán Kodály und Johann Sebastian Bach. Bereits am 6. Oktober ist der Philosoph und Dramaturg Carl Hegemann zu Gast, um aus seiner Essay-Sammlung Dramaturgie des Daseins zu lesen. Zudem wird es im Medienkunstzentrum Oval Office eine neue Ausstellung geben: Nach der unvergessenen Installation ZEE im Jahr 2018 kehrt der in New York lebende Künstler Kurt Hentschläger jetzt mit der Europa-Premiere seiner neuen immersiven Arbeit SUB zurück nach Bochum. Statt Nebel umgibt die Besucher*innen diesmal absolute Dunkelheit und lässt den Raum verschwinden. Lichtblitze, die für einen Bruchteil einer Sekunde aufscheinen, erzeugen Eindrücke, die sich in die Erinnerung einbrennen und das menschliche Gehirn herausfordern.

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