Schauspielhaus Bochum: Auftaktgespräch zur Spielzeiteröffnung am 10. September 2021
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Schauspielhaus Bochum: Auftaktgespräch zur Spielzeiteröffnung am 10. September 2021

Zusammenfassung

Bericht vom Pressegespräch zur Spielzeiteröffnung des Schauspielhauses Bochum am 10. September 2021 u.a. mit Intendant Johan Simons.

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Die neue Spielzeit im Schauspielhaus Bochum wird am 10. September 2021 mit der Premiere von Das neue Leben (siehe auch weiter unten) eröffnet. Im Vorfeld lud das Schauspielhaus zu einem Pressegespräch unter anderem mit dem Intendanten Johan Simons ein. Insgesamt drei Stücke wurden explizit erwähnt – nachfolgend hier eine kurze Zusammenfassung.

Endlich wieder auf den Bühnen…

Intendant Johan Simons war hocherfreut – endlich geht es wieder auf die Bühnen. Zwar habe man auch einiges in Sachen Streaming unternommen, aber das wäre nicht das gleiche. Und so fand beispielsweise die Streaming-Premiere von Mysterien entgegen ursprünglicher Planungen dann doch nicht statt. Denn das Stück braucht die große Bühne und keinen kleinen Kasten und es gäbe gar nicht so viele Kameras um das alles einzufangen, was man im Theater erlebt.

Schauspielhaus Bochum (Saison 2021-Auftaktgespräch): Johan SimonsQuelle: Jens Matheuszik | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum (Saison 2021-Auftaktgespräch): Johan Simons

Neben Intendant Johan Simons nahmen am Pressegespräch von Seiten des Schauspielhauses auch Chefdramaturg Vasco Boenisch, Christopher Rüping, Angela Obst, Saara Turunen und Dorothea Neweling teil.

Schauspielhaus Bochum (Saison 2021-Auftaktgespräch): Christopher Rüping, Vasco Boenisch, Johan Simons, Angela ObstQuelle: Jens Matheuszik | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum (Saison 2021-Auftaktgespräch): Christopher Rüping, Vasco Boenisch, Johan Simons, Angela Obst

Premieren im September

Das große Haus eröffnet am 10. September 2021 die Spielzeit, doch auch weitere Premieren stehen auf dem Terminplan für den September.

Das neue Leben

Schauspielhaus Bochum (Saison 2021-Auftaktgespräch): Christopher Rüping, Vasco BoenischQuelle: Jens Matheuszik | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum (Saison 2021-Auftaktgespräch): Christopher Rüping, Vasco Boenisch
Unter dem kompletten Titel Das neue Leben. Where do we go from here findet am Freitag, den 10. September 2021, die Eröffnungspremiere zur neuen Spielzeit am Schauspielhaus Bochum statt.

700 Jahre – nein, nicht nach der „Stadtgründung“ Bochums (die historisch gesehen ja auch leicht umstritten ist – nach dem Tode von Dante Alighieri geht es im neuen Leben um sein Leben (aber nicht nur).

Dantes Göttliche Komödie ist begannt – doch dieses Stück spielt eher. Denn mit neun Jahren verliebt er sich unsterblich in Beatrice. Doch neun Jahre lang geschieht nichts und auch danach kann er ihr nicht die Liebe gestehen, sondern lässt diese – auch vor der Gesellschaft – im Geheimen. Stattdessen schreibt er in seinem Tagebuch über die Träume, verfasst Sonette und dergleichen.

Die Inszenierung von Christopher Rüping vom Schauspielhaus Zürich ist frei nach Dante – aber auch nach z.B. Britney Spears und Meat Loaf. Es gibt mit diesem Stück einen Abend über verpasste Chancen, die Liebe in Gedanken und die Frage, wie man eigentlich neu anfängt, wenn das alte Leben nicht mehr möglich ist. Dantes mehr als 700 Jahre alten Werke Vita Nova und Die Göttliche Komödie inspirieren eine emotionale Erkundungsreise rund um die großen und kleinen Lebensfragen, im Gepäck einige der größten Liebeslieder aller Zeiten.

Das Gespenst der Normalität

Schauspielhaus Bochum (Saison 2021-Auftaktgespräch): Saara Turunen, Dorothea NewelingQuelle: Jens Matheuszik | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum (Saison 2021-Auftaktgespräch): Saara Turunen, Dorothea Neweling
Einen Tag später, am 11. September, folgt in den Kammerspielen die deutschsprachige Erstaufführung von Saara Turunens Das Gespenst der Normalität.
Die finnische Autorin und Regisseurin entwirft mit ihrem surrealen Stück einen so stillen wie scharfsinnigen Szenenreigen zwischen Konformitätswunsch und Selbstentfaltung. Dabei verfremdet Turunen das Gewöhnliche, indem sie eine absurde Welt aus traumartigen Bildern erschafft.

Nervt!

Zum Saisonauftakt im Theaterrevier sind am Sonntag, 12. September, alle Menschen ab 10 Jahren zur Premiere von Nervt! in der Regie von Thorsten Bihegue eingeladen: kratzige Pullover, Hausaufgaben, die nie fertig werden, Eltern, die immer alles besser wissen … da braucht es fünf Schauspieler*innen, die sich auf die Suche nach einer guten Lösung machen…

Dream Journal (im Oval Office)

Das darauf folgende Premierenwochenende wird am Freitag, 17. September, mit der Eröffnung von Jon Rafmans Dream Journal im Oval Office eingeläutet. Die Video-Installation, die 2019 auf der
Kunstbiennale in Venedig zu sehen war, ist eine faszinierende Odyssee und zugleich ein unendlicher digitaler Albtraum durch die Parallelwelten des Internets.

Mysterien

Schauspielhaus Bochum (Saison 2021-Auftaktgespräch): Johan Simons, Angela Obst, Saara Turunen, Dorothea NewelingQuelle: Jens Matheuszik | All Rights Reserved
Schauspielhaus Bochum (Saison 2021-Auftaktgespräch): Johan Simons, Angela Obst, Saara Turunen, Dorothea Neweling
Eigentlich sollte Knut Hamsuns Mysterien schon in die Wohnzimmer dieser Stadt, Republik und Welt gestreamt werden. Doch Intendant Johan Simons entschied sich dagegen und so feiert diese Inszenierung (ebenfalls) am Freitag, den 17. September, ihre Premiere. In dem norwegischen Schriftsteller finden sich Glanz und Abgrund, Kultur und Barbarei auf extreme Weise vereint: Zum einen ist er bestechender Dichter, der in Armut und Bigotterie aufwächst und später einer der wesentlichen Protagonisten der literarischen Moderne wird. Zum anderen ist er bekennender Nationalsozialist, politisch verblendet bis zum Ende seines langen Lebens. Sein Roman Mysterien (1892), dem bekannteren Roman Hunger folgend, mit dem Hamsun sein literarischer Durchbruch gelang, ist ein aufregendes, verstörendes, delirierendes Buch. Intendant Johan Simons wagt eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem schmalen Grat zwischen Traum und Realität, Erkenntnis und Wahn, unter Beteiligung von Musiker*innen der Bochumer Symphoniker.

All the Sex I’ve ever had

Es folgt am Samstag, 18. September, die aufgrund des Corona-Lockdowns verschobene Premiere der Performance All the Sex I’ve ever had der Kanadischen Theatergruppe Mammalian Diving Reflex. Bei dem Abend, der in immer wieder neuen Besetzungen bereits weltweit Erfolge feierte, erzählen diesmal sechs Senior*innen aus Bochum ihre Geschichten: von der ersten Verliebtheit über den ersten Herzschmerz, (un)geplante Schwangerschaften, aufregende Affären, sexuelle Reorientierungen bis hin zum Tod von Geliebten. Dabei entsteht ein ergreifendes Gesellschaftspanorama ihrer Zeit.

Weiteres im September

Weitere Programm-Höhepunkte im September sind Barbara Köllings Stück Ton für die allerkleinsten Theatergäste ab zwei Jahren (Premiere am 25. September im Theaterrevier), eine neue Folge der Musik- und Talk-Reihe Songs & Lyrics by … (am 24. September in der Oval Office Bar), ein Tanz-Gastspiel der berühmten Kompanie Nederlands Dans Theater (NDT) aus Den Haag (am 25. und 26. September) sowie die Montagsmusik am 27. September, bei der in diesem Monat Julian Steckel und Kiveli Dörken Werke für Violoncello und Klavier von Beethoven, Schumann, Debussy und Franck spielen.

Corona-Regelungen

Aufgrund der geltenden Corona-Regeln dürfen weiterhin nur ein Teil der möglichen Zuschauer*innen ins Schauspielhaus. Im großen Haus 310 Besucher statt über 800, in den Kammerspielen nur 80 statt 40.
Es gilt weiterhin die sogenannte 3G-Regel, das heißt das Publikum muss einen Nachweis darüber (G-eimpft, G-enesen oder (negativ) G-etestet) mit sich führen. Während auf den Plätzen die Masken abgenommen werden können (aber nicht müssen!) gilt auf den Wegen und im Foyer die Maskenpflicht.
Die Kontaktverfolgung ist leider in Nordrhein-Westfalen ausgesetzt worden…

Die bisherige Regel, dass man nur 14 Tage im Vorverkauf Karten erwerben kann wurde zwischenzeitlich aufgehoben.

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