Der Bergbau hat das Ruhrgebiet geprägt und war jahrzehntelang einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Region. Auch Bochum verdankt einem Großteil seiner Entwicklung dem Steinkohleabbau und den damit verbundenen Industriezweigen. Heute erinnern zahlreiche Museen und Denkmäler an diese Zeit. Nun sollen auch Ampeln mit Bergmannsymbolen an den ehemaligen Standorten von Zechen und Bergbauunternehmen in Bochum an die Vergangenheit erinnern.
Quelle: PixabayBochum plant jetzt die Einführung von Bergmannampeln, um die Geschichte des Ruhrgebiets und die Bedeutung des Bergbaus in der Stadt zu würdigen. Die Rathauskoalition von SPD und Grünen hat jetzt gemeinsam einen Antrag in den Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur eingebracht, um die Installation der Ampeln in jedem Stadtbezirk zu ermöglichen.
Quelle: Wikimedia Commons | CC BY-SA 3.0 Unported
Quelle: Wikimedia Commons | CC BY-SA 3.0 Unported
Die Grünen betonten, dass die Ampeln an Orten installiert werden sollten, die einen Bezug zum Ruhrkohlebergbau und zur Zechenkultur aufweisen, wie zum Beispiel das Bergbaumuseum oder ehemalige Zechenstandorte. Sie schlugen auch vor, ausschließlich Ampeln mit dem bekannten Bergmannsymbol zu installieren, um Verwechslungen und Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden.
Quelle: (c) Finn Kantus / Die Grünen im Rat | All Rights ReservedMartina Foltys-Banning, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Rat:
„Bergmannampeln spiegeln die Geschichte des Ruhrgebiets wider und tragen zur Identitätsbildung in Bochum bei. Wichtig ist uns daher, dass solche Ampeln an Orten installiert werden, die einen Bezug zum Ruhrkohlebergbau und zur Zechenkultur aufweisen. […]“
Die SPD schlug vor, dass jede Bezirksvertretung eine Bergmannampel erhalten sollte. Konkrete Standorte sollten in Absprache mit den Bezirksvertretungen ermittelt werden und einen Bezug zum Bergbau haben, um sicherzustellen, dass die Ampeln ein Hingucker bleiben und die Verkehrssicherheit gewährleistet bleibt.
Jörg Laftsidis, Ratsmitglied der SPD dazu:
„Bochum ist eine moderne und zukunftsorientierte Stadt. Aber Bochum ist auch eine Stadt, die ihre Vergangenheit nicht verleugnet. Im Herzen des Ruhrgebiets hat der Bergbau in Bochum eine enorme Rolle gespielt und dazu beigetragen, dass unsere Stadt jetzt da steht, wo sie steht. […] An diese Vergangenheit möchten wir nun mit Bergmann-Ampeln erinnern. […] Wir greifen mit unserem Antrag den Vorstoß der Verwaltung auf, an der Josef-Haumann-Straße eine Ampel mit der Silhouette eines Grubenmanns installieren zu wollen.“
Quelle: Die SPD im Rat | All Rights ReservedIn anderen Städten hätten sich Ampeln mit Bergmannsymbol bewährt und es kam zu keinerlei Zwischenfällen. Nun soll es in jedem Stadtbezirk eine Bergmannampel geben:
„Konkrete Standorte sollten in Abstimmung mit den Bezirksvertretungen ermittelt werden und einen Bezug zum Bergbau haben. Damit es nicht beliebig wird und die Verkehrssicherheit gewährleistet bleibt, sollte es aber auch bei einer Ampel pro Bezirk bleiben. So bleiben die Ampeln ein Hingucker, der gezielt an die Vergangenheit unserer Stadt erinnert.“
Der Antrag der Koalition wurde in der Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur bei einer Enthaltung einstimmig angenommen.
Hinweis: Die erste Bergmannampel wurde vor einiger Zeit in Duisburg installiert – vergleiche auch diesen WDR-Beitrag. Inzwischen gibt es diese Ampeln auch in vielen weiteren Städten (siehe dazu – und auch zur rechtlichen Lage – den Wikipedia-Artikel ‚Ampelmännchen‘).
