Kommentar von Philipp Rentsch zur Jahreshauptversammlung des VfL Bochum, bei der das Team um Hans-Peter Villis wiedergewählt wurde
Dass es beim VfL Bochum noch nie eine Kampfabstimmung um das höchste Amt im Verein gegeben hat, ist nicht ganz richtig. Tatsächlich kam es schon vor Jahrzehnten zum Duell zwischen dem damaligen Amtsinhaber Ottokar Wüst und seinem Herausforderer Hans-Georg Rehs. Wüst gewann die Wahl, verstand es aber, seinen Widersacher in der Folgezeit einzubinden. Rehs wurde zum Vizepräsidenten ernannt. Damit ist bei Hans-Peter Villis und Dr. Karl-Heinz Bauer wohl nicht zu rechnen. Über diesen Schatten wird Villis nicht springen. Obwohl der langjährige Teamarzt für das Gremium sicher ein Gewinn wäre. Denn wenn einer der langjährigsten Mitarbeiter, der in seinem Hauptberuf ebenfalls eine hochrangige Position bekleidet, erhebliche Führungsdefizite identifiziert hat, ist das nicht kleinzureden.
Bobon hat seinem Team geschadet
Bauer hat etwa die Personalflucht von Führungskräften thematisiert, die eigentlich ein Herz für den VfL hatten und wahrscheinlich immer noch haben. Seine inhaltlichen Unterschiede gegenüber Villis waren marginal. Es ging ihm vor allem um das Zwischenmenschliche. Seine Kernaussage:
„Es gibt keine offene Diskussionskultur in diesem Verein. Kritik wird oft persönlich genommen.“
Immerhin ein Drittel der Mitglieder haben ihm zugestimmt, andere zumindest darüber nachgedacht. Villis schien angreifbar. Doch das en-bloc-Wahlverfahren kam Bauer, der als Kopf der Gruppe durchaus punkten konnte, nicht entgegen. Sein Team blieb insgesamt zu blass. Wer vom Klub eine bessere Kommunikation fordert, hätte damit schon bei der eigenen Kandidatur beginnen müssen.
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