Eigentlich sollte „Ein Sommernachtstraum“ im Rahmen des Folkwang-Sommertheaters seine Premiere bereits am Donnerstag, den 30. Juni 2022, haben.
Aber auch wenn trotz der widrigen Wettervorhersagen doch schon einiges an Publikum im Schlosspark zu sehen war, sorgten dann Wind und Wetter für eine Absage. Denn wenn es so windig ist, dass man die Stimmen nicht mehr hören kann (es wurde explizit ohne extra-Tonanlage gespielt), dann bringt es nichts.
Nachdem es dann doch final hieß, dass heute „Ein Sommernachtstraum“ keine Premiere feiern würde, leerte sich der Schlosspark auch recht schnell.
Hintergründe zum Theater im Schlosspark
In der Vergangenheit gab es regelmäßig solche Vorstellungen im Schlosspark. Diese endeten jedoch vor über 10 Jahren u.a. mit den Baumaßnahmen im Schlosspark.
In 2022 initiierte Sonja Gräf, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion Bochum, eine Neuauflage. Diese Idee gefiel den Verantwortlichen der Folkwang-Universität und mit Unterstützung der Bezirksvertretung Bochum-Südwest und dem Kulturbüro der Stadt Bochum konnte das Sommertheater mit den Folkwang-Studierenden des dritten Jahrgangs auf die Beine gestellt werden.
Begrüßung durch den Bezirksbürgermeister
Nachfolgend der Link zu YouTube mit der Begrüßungsrede von Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD): Ein Sommernachtstraum (Schlosspark Bochum-Weitmar): Begrüßung durch Bezirksbürgermeister Marc Gräf. In seiner Rede geht er auch darauf ein, wie es zu dieser Wiederaufnahme des Sommertheaters im Schlosspark kommen konnte.
Das Setting
Die Komödie Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare spielt u.a. in einem Wald (bei Athen). Insofern passt die Kulisse des Schlossparks Weitmar sehr gut. Die eigentliche Bühne ist der Schlosspark, zusätzliche Requisiten brauchen die Folkwang-Studierenden so gut wie gar nicht.
Es handelt sich natürlich nicht um eine 1:1-Adaption des altbekannten Stückes, sondern um eine mehr oder weniger behutsam angepasste und vom Spiel her modernisierte Fassung. Diese Adaption lässt jedoch immer wieder den Geist des Originals deutlich erkennen und grenzt sich nicht davon ab, sondern erweitert die schon lange bekannte Geschichte und sorgt durch die sorgfältigen Anpassungen für den einen oder anderen weiteren Lacher.
Die Schauspieler
Die Besetzung besteht aus zehn Personen, die zum Teil Doppelrollen haben und es dabei sehr gut schaffen, die Trennung zwischen den jeweiligen Charakteren darzustellen. Was sicherlich auch an an den phantasiereichen Kostümen liegt, die teilweise recht praktisch sind (ein Reifrock, der anscheinend eine Tages- oder Picknickdecke darstellt kann auch gut zum drauf Einschlafen genutzt werden), teilweise aber auch hohen Respekt abverlangen. Nach dem Motto „Darauf kann man gehen?“.
Beeindruckend sind dabei die sprachlichen bzw. vor allem stimmlichen Leistungen. Laut und klar und nicht gebrüllt (okay, Flaut natürlich schon…) war trotz der Open Air-Veranstaltung die Akustik immer recht gut. Nicht nur, wenn man ganz vorne saß, wie ich mir habe versichern lassen.
Große Begeisterung im Premierenpublikum
Die knapp zwei Stunden vergingen fast im Fluge oder gar – haha – wie in einem Sommernachtstraum.
Das rund 600 Leute zählende Publikum war zurecht begeistert vom starken Schauspiel der Studierenden. Es war eine wahre Freude ihnen zuzusehen und zuzuhören. Dies gilt für alle Rollen bzw. das gesamte Ensemble, welches ausdrucksstark, glaubwürdig und leidenschaftlich die jeweilige Rolle verkörperte. Auch wenn gerade in der jeweiligen Szene jemand anderes die Hauptperson darstellte war das Schauspiel der anderen „auf der Bühne“ (im Park) immer sehenswert.
Das Stück selber ist nicht umsonst ein bewährter Klassiker. Dennoch haben es die Studierenden hinbekommen dem Stück ihren eigenen Stempel aufzudrücken und dadurch beim Publikum für Begeisterung zu sorgen.
Die klare Empfehlung: Wer Theater liebt, der sollte in den Schlosspark zum Folkwang-Sommertheater gehen!
Weitere Termine
Weitere Vorstellungen folgen am heutigen Samstag, den 2. Juli, dem morgigen Sonntag, den 3. Juli sowie von Donnerstag, den 7. Juli, bis zum Sonntag, 10. Juli, um jeweils 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Tipp: Das Stück dauert etwas weniger als zwei Stunden und es gibt keine Pause. Außerdem auch keine Verpflegung oder so. Insofern sollte man sich selbst was mitbringen – und insbesondere eine Sitzgelegenheit, wie z.B. eine Picknickdecke oder aber einen Campingstuhl oder dergleichen. Das klappt – wenn man sich die Sitzposition etwas überlegt – auch aufgrund des leicht ansteigenden Terrains recht gut, ohne dass man anderen die Sicht nimmt.