Stadt stellt Teile des Verkehrskonzepts für den Radverkehr in der Innenstadt von Bochum vor
Start » Stadt stellt Teile des Verkehrskonzepts für den Radverkehr in der Innenstadt von Bochum vor

Stadt stellt Teile des Verkehrskonzepts für den Radverkehr in der Innenstadt von Bochum vor

Zusammenfassung

Erste Elemente des Verkehrskonzepts für den Radverkehr in der Bochumer Innenstadt wurden jetzt durch die Stadt offiziell vorgestellt.

Beitrag teilen:

Die Bochumer Innenstadt soll ein neues Verkehrskonzept insbesondere für den Radverkehr in der Innenstadt bekommen. Dazu hat die Verwaltung jetzt erste Auszüge und Planungen offiziell vorgestellt.

Mobilitätskonzept Innenstadt

Zum Mobilitätskonzept für die Innenstadt gehören folgende Themen:

  • Verkehrsführung Innenstadt
  • Erreichbarkeit und Erschließung Innenstadt – Fahrradkreuz
  • Verkehrsführung Südring
  • City-Logistik
  • Nahmobilität
  • Verknüpfung der Verkehrsarten
  • Ruhender Verkehr
  • Gemeinsame Organisation der Mobilität

Die markierten Punkte sind Themen der Pressemitteilung der Stadt, die 4630.de am Ende des Beitrages dokumentiert hat.

Verkehrsführung Innenstadt (Hans-Böckler-Straße)

Hierbei geht es um den Dauerbrenner Hans-Böckler-Straße. Die bisherigen Maßnahmen hier haben die Situation nicht wirklich verbessert und noch heute ist vielen Autofahrerinnen und Autofahrern dort noch gar nicht klar, ob und wie man dort fahren darf. Denn die bisherige Beschilderung der Ausnahmeregeln am Westring sind zu umfangreich.

Verkehrsführung Innenstadt (Hans-Böckler-Straße - Willy-Brandt-Platz)Quelle: Stadt Bochum | All Rights Reserved
Verkehrsführung Innenstadt (Hans-Böckler-Straße – Willy-Brandt-Platz)

Die Hans-Böckler-Straße soll grundsätzlich für den Radverkehr und die Busse freigegeben werden. Zu bestimmten Zeiten auch für den Lieferverkehr, sowie die Zufahrten zu privaten Stllplätzen.

Bei der Einmündung am Schlegelturm soll eine Wendemöglichkeit geschaffen werden (was z.B. für Brautpaare im Rathaus nicht unwichtig ist). Die Taxistände und Behindertenstellplätze werden zwischen Westring und Wendemöglichkeit eingerichtet.

Damit verbunden ist dann auch eine Verlegung der Buslininen 353 und 365 von der Viktoriastraße – denn dieser Teil der Straße soll dann frei vom motorisierten Verkehr sein. Passend zur Umgestaltung des Husemannplatzes und dem neuen Viktoriakarree dort (auf dem ehemaligen Justizgelände). Das muss natürlich noch mit der Bogestra abgesprochen werden – insbesondere welche Konsequenzen das auch für (z.B. neue) Haltestellen hat.

Fahrradkreuz in der Innenstadt

Bei der Auswertung der Sachlage wurde festgestellt, dass eine Umfahrung des Innenstadtrings durch den Radverkehr nicht zwingend erforderlich ist. Hier wäre eine Durchfahrt direkt durch den Innenstadtbereich sinnvoller (auch aufgrund der Zeitersparnis) als die Umfahrung auf dem Ring. Dem Konzept nach ist eine Radverkehrsführung auf dem gesamten Ring daher nicht notwendig.

Vorschlag: Fahrradkreuz (Innenstadt Bochum)Quelle: Stadt Bochum | All Rights Reserved
Vorschlag: Fahrradkreuz (Innenstadt Bochum)

Stattdessen soll unter anderem ein Fahrradkreuz in der Innenstadt entstehen. Die entsprechenden Strecken sollen optisch gestaltet werden (bspw. als farbige Markierung). Straßenverkehrsrechtlich soll eine entsprechende Beschilderung vorgenommen werden – gegebenenfalls als Fahrradstraße. Die entsprechenden Ideen sind ja nicht ganz neu (siehe den Beitrag Königsallee Bochum: Neue Pläne für Radwege – Konkretisierung durch OB Thomas Eiskirch (SPD) beim ADFC (auf jensmatheuszik.de) vom September 2019, wo das Fahrradkreuz auch erwähnt wurde.

Verkehrsführung Südkreuz

Bei der Verkehrsanalyse kam heraus, dass zwischen dem Hauptbahnhof und der Viktoriastraße auf dem Südring ein erhöhter Bedarf für Radverkehrsanlagen besteht.

Daher hat man sich für eine Umgestaltung des Straßenquerschnitts auf dem Südring entschieden:

Vorschlag Querschnitt Südring BochumQuelle: PTV/Stadt Bochum | All Rights Reserved
Vorschlag Querschnitt Südring Bochum

Durch Wegfall der Parkplätze am Seitenrand (Parkraum gibt es in direkter Nähe in den Tiefgaragen in großer Menge) gibt es die Möglichkeit neben einem überbreiten Streifen (5 m) für den motorisierten Verkehr (auf dem auch zwei Autos nebeneinander fahren können) auch einen eigenen Radweg (2 m) anzulegen. In der Mitte ist ein Grünstreifen (3 m) geplant. Am Rand gibt es dann einen Gehweg (3 m), auf dem auch Bäume angepflanzt werden sollen.

Kurzfristige Lösung auf dem Südring?

Die Verwaltung hat geprüft, ob man kurzfristig auf dem Südring das, was man später vorhat, schon vorab realisieren kann – beispielsweise durch entsprechende Markierungen. Doch das geht nicht, da es viele „Einbauten im Seitenraum“ gibt. Sprich: Nicht nur Parkplätze, sondern auch Verteilerkästen, Ampeln, Telefonzellen usw.:

Verkehrsführung Südring: Einbauten im SeitenraumQuelle: Stadt Bochum | All Rights Reserved
Verkehrsführung Südring: Einbauten im Seitenraum

Insofern geht das nach Angaben der Stadt nicht eher.

Erster Entwurf – der in die politischen Gremien geht

Das ganze ist jetzt erst mal nur ein Entwurf. Dieser geht in die zuständigen politischen Gremien. So wird beispielsweise sicherlich die Bezirksvertretung Bochum-Mitte dazu angehört werden und dann der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur entscheiden.

Grundlage dafür werden dann aber auch die genauen Verwaltungsvorlagen sein, die bisher noch nicht vorliegen und aus denen dann weitere Details der Planungen bekannt werden. Diese können sich dann natürlich – je nach politischer Beschlusslage – auch noch ändern.

Pressemitteilung der Stadt Bochum

Nachfolgend nun die offizielle Pressemitteilung der Stadt Bochum dazu:

Neues Verkehrskonzept fördert den Radverkehr in der Innenstadt
In einem Verkehrskonzept zur Bochumer Innenstadt wurden – begleitend zum ISEK Innenstadt – in Zusammenarbeit mit einem externen Planungsbüro erstens wesentliche Änderungen der Verkehrsführung im Bereich der Hans-Böckler-Straße/Viktoriastraße/Willy-Brandt-Platz und auf dem Südring erarbeitet und zweitens zur weiteren Stärkung der innerstädtischen Radverkehre ein Fahrradkreuz entwickelt, das die bestehenden Nord-Süd und West-Ost Achsen in der Innenstadt aufwerten und den Radverkehr deutlich verbessern wird.

Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke:

„Die Innenstadt braucht eine neue Verkehrsplanung, denn unser Ziel ist es, mehr Aufenthaltsqualität und umweltfreundliche Mobilität bei gleichzeitig guter Erreichbarkeit in der Innenstadt zu ermöglichen!“

Die Ergebnisse der untersuchten Themenpunkte sollen dazu beitragen, dass die städtebaulichen Ziele, die in dem ISEK Innenstadt und dem Konzept „Bochum 2030 – Vision Innenstadt“ formuliert und erarbeitet wurden, im Einklang mit der zukünftigen Verkehrsplanung stehen und sich gegenseitig ergänzen und stärken. Dabei gilt es, bereits feststehende städtebauliche Fixpunkte und Entwicklungen, wie beispielsweise Viktoriakarree, „Haus des Wissens“ und Umgestaltung des Husemannplatzes, zu berücksichtigen und in das Konzept zu integrieren.

Das Ingenieurbüro PTV Planung Transport Verkehr AG hat das Verkehrskonzept Innenstadt erarbeitet. Die Bearbeitung ist abgeschlossen und die Ergebnisse des Verkehrskonzeptes werden nun den politischen Gremien vorgelegt.

Bearbeitete Inhalte waren dabei u. a. die Anpassung von Verkehrsführung und städtebaulicher Entwicklung, insbesondere die Verkehrsführung im Bereich der Hans-Böckler-Straße. Die Erreichbarkeit und Erschließung der Innenstadt (hier insbesondere das Fahrradkreuz), die Nahmobilität, der ruhende Verkehr und die generelle Verkehrsführung. Das Verkehrskonzept soll zukünftig als Arbeitsgrundlage für weitere Umsetzungen von Maßnahmen aus diesem Konzept dienen.

Als zuständiger Ausschuss soll der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur in seiner Sitzung am 26. Mai die Verwaltung mit folgenden Aufträgen beauftragen:

  1. Die in dem Bericht dargestellten drei Ausbauvarianten zur Umgestaltung des Südrings sollen weitergeplant und detailliert geprüft werden.
  2. Für das Fahrradkreuz, welches die innerstädtischen Radverkehre stärken wird und die bestehenden Nord-Süd und West-Ost Achsen im innerstädtischen Bereich aufwertet, sollen ein Gestaltungskonzept erarbeitet und als erster Baustein spezielle Fahrradabstellanlagen kurzfristig an ausgewählten Standorten umgesetzt werden.
  3. Zur Anpassung der Verkehrsführung im Bereich der Hans-Böckler-Straße/Willy-Brandt-Platz/Viktoriastraße sollen vorbereitende Maßnahmen zur Umsetzung der in der Abbildung dargestellten Planung gestartet werden. Die Umsetzung erfolgt dann im Herbst 2022.

Neues Verkehrskonzept für den Radverkehr in der Innenstadt von BochumQuelle: eigen | All Rights Reserved

Beitrag teilen:

Bitte beachten…

… wie nahezu jede Website ist auch 4630.de stets in Bearbeitung und Überarbeitung.

Archiv