Beim Thema Radverkehrskonzept für die Stadt Bochum ist inzwischen viel Zeit ins Land gegangen. Bereits 2014 hat der Rat die Verwaltung beauftragt, das Konzept von 1999 fortzuschreiben. Nun erreichte die rot-grüne Koalition eine gute Nachricht. Das Radverkehrskonzept ist kürzlich an ein deutsch-niederländisches Joint-Venture vergeben worden.
„Wir hoffen, dass die zuständigen Planungsbüros jetzt schnell das neue Radwegekonzept auf die Beine stellen. Dazu gehören eine Bestandsaufnahme, aber natürlich auch Maßnahmen zum Ausbau der Bochumer Radwege. Besonders wichtig ist uns der Blick auf die Schulen. Soweit Schulen interessiert sind, sollen sie an Schulwegplänen mitarbeiten und auch das Thema der Fahrradstellplätze an Schulen soll aufgegriffen werden.“
Martina Schnell (verkehrspolitische Sprecherin der SPD im Rat)
Juni 2020: Beschluss im Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität zur Beauftragung
Das Radverkehrskonzept ist schon länger Thema in der Politik. Nach einigen Verzögerungen konnte endlich der (damals zuständige) Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität in seiner Sitzung am 4. Juni 2020 die Zustimmung zur Beauftragung erteilen.
Zusätzliche Wünsche der Politik an das Radverkehrskonzept
Neben dem grundsätzlichen Radverkehrskonzept behandelte der Ausschuss in derselben Sitzung aber noch einen weiteren Antrag – und zwar den Antrag Ausbau der Radinfrastruktur: Projekte 2020/21.
Kleiner Exkurs Springorumtrasse
Im Vorfeld dieses Antrages gab es Verbesserungsvorschläge zur Aufwertung der Springorumtrasse, deren zentrale Ideen auch im besagten Antrag aufgenommen wurden.
Ausbau der Radinfrastruktur: Projekte 2020/21
In diesem Antrag wurden durch die Politik Rahmen festgelegt und auch Maßnahmen angesprochen, die im Vorfeld angegangen werden sollen. Über seinen Twitter-Account @JensMatheuszik informierte unser Autor über diesen Antrag sehr ausführlich:
- bei Twitter: siehe den ersten Beitrag dazu in einem Twitter-Thread (Sammlung von mehreren Tweets)
- übersichtlich auf einer Seite: Thread Reader-Zusammenfassung des oben verlinkten Tweets/Threads
Mehr zu der Sitzung des Ausschusses vom 4. Juni 2020:
Beteiligung der interessierten Bürger*Innen und Verbänden
Eine Beteiligung der Öffentlichkeit ist im Rahmen des Radverkehrskonzeptes geplant und der Politik auch wichtig:
„Neben einer Beteiligung der Bochumer Schulen ist uns natürlich auch eine umfangreiche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Radfahrverbände wichtig. Deswegen sollen die Planungsbüros ein entsprechendes und umfangreiches Beteiligungskonzept entwickeln.“
Martina Schnell (verkehrspolitische Sprecherin der SPD im Rat)
In einer vorherigen Ausschusssitzung (siehe den Bericht Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität #boAIM vom 31.03.2020 – Auswirkungen von Corona auf Bochum: Verwaltung prüft bzw. soll prüfen was kurzfristig umsetzbar ist) äußerte sich die Verwaltung generell zu dem Radverkehrskonzept recht ausführlich.
Im weiteren Diskussionsverlauf wurde dabei dann aber auch klar, dass manche in der politischen Diskussion genannten Zeitschienen eher unrealistisch sind. Insbesondere dann, wenn noch Bürgerbeteiligung geplant ist.
Niederländisches Büro gehört zu den beauftragten Agenturen
Im Rahmen der Ausschreibung hat eine deutsch-niederländische Kooperation den Auftrag gewonnen. Dazu erklärt Martina Foltys-Banning, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Rat:
„Wir freuen uns sehr, dass das Radverkehrskonzept nun endlich kommt und hoffen, dass wir bis Ende 2021 Ergebnisse sehen. Besonders erfreulich ist, dass ein niederländisches Büro mit zu den beauftragten Agenturen gehört, da wir hier in Deutschland oft noch viel von den frischen Ideen unseres Nachbarn lernen können.“