Wissensaustausch: Tsukubas Oberbürgermeister besuchte erstmals Bochum
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Wissensaustausch: Tsukubas Oberbürgermeister besuchte erstmals Bochum

Zusammenfassung

Der Oberbürgermeister von Tsukuba besuchte erstmalig die neue Partnerstadt Bochum im November 2022 anlässlich eines Wissensaustauschs.

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Dr. Tatsuo Igarashi, Oberbürgermeister von Tsukuba (der jüngsten Partnerstadt von Bochum), war erstmalig zu Besuch in Bochum:

Besuch einer Delegation aus Tsukuba: Thomas Eiskirch (Oberbürgermeister Stadt Bochum), Dr. Tatsuo Igarashi (Oberbürgermeister von Tsukuba), Sebastian Kopietz (Stadtdirektor Stadt Bochum) - zwischen Glocke und neuem Osteingang des Rathauses BochumQuelle: André Grabowski / Stadt Bochum | All Rights Reserved
Besuch einer Delegation aus Tsukuba: Thomas Eiskirch (Oberbürgermeister Stadt Bochum), Dr. Tatsuo Igarashi (Oberbürgermeister von Tsukuba), Sebastian Kopietz (Stadtdirektor Stadt Bochum) – zwischen Glocke und neuem Osteingang des Rathauses Bochum

„MARK 51°7 ist der Höhepunkt – ihr habt dort in sehr kurzer Zeit ein Quartier mit so vielen Möglichkeiten geschaffen“, sagte Dr. Tatsuo Igarashi, Oberbürgermeister von Bochums japanischer Partnerstadt Tsukuba, am Ende seines ersten Besuchs bei seinem Amtskollegen Thomas Eiskirch. Die beiden Oberbürgermeister nutzten das Arbeitstreffen am Freitag, 11. November, um sich über Digitalisierungsprojekte, Start-up-Förderung und Innovationsvorhaben auszutauschen.

Ein Beispiel, wie hilfreich digitale Angebote im Alltag für Bürgerinnen und Bürger sein können, stellte Bochum den japanischen Gästen gleich zu Beginn vor: Mit dem RathausNavi, der App für barrierefreie Indoor-Navigation, lotste Stadtdirektor Sebastian Kopietz die Delegation vom neuen Haupteingang der Stadtverwaltung, vorbei an den Displays des Digitalen Informations- und Wegeleitsystems zu den 2021 fertiggestellten Kreativbüros. Im Arbeitsaustausch ging es um weitere Digitalisierungsprojekte und wegweisende Verwaltungsvorhaben. Julia Ostrode, Projektmanagerin in der Smart City Innovation Unit, erläuterte, wie Bochum zum Beispiel mit Sensoren für Bodenfeuchte Bäume entlang von Straßen und in Parks effizienter wässern will. Zudem berichtete sie über die Plattform Consul, die Bochum zur Online-Bürgerbeteiligung einsetzen möchte. „Auch wir haben in Tsukuba immer mal das Problem, dass Informationen nicht alle Bürgerinnen und Bürger erreichen, manche Menschen Sorge vor Veränderungsprozessen haben“, berichtete Dr. Tatsuo Igarashi.

Haus des WissensQuelle: Stadt Bochum | All Rights Reserved
Haus des Wissens

Projektleiterin Dr. Britta Freis stellte der Delegation das Haus des Wissens vor, das ein wichtiger Baustein für die Bochumer Bildungslandschaft, aber auch für die zukunftsgerichtete Entwicklung der Innenstadt ist. Es vereint unter seinem Dach Stadtbücherei, Volkshochschule und Hochschulnetzwerk nebst einer Markthalle. Es soll als neuer Lern- und Begegnungsort möglichst rund um die Uhr offenstehen – von allen Bildungsangeboten bis zum Dachgarten. „Das Konzept ist beeindruckend“, fand Dr. Tatsuo Igarashi, der derzeit auch über die zukünftige Gestaltung einer Bibliothek nachdenkt.

Besuch einer Delegation aus der Partnerstadt Tsukuba: hier auf MARK 51°7Quelle: André Grabowski / Stadt Bochum | All Rights Reserved
Besuch einer Delegation aus der Partnerstadt Tsukuba: hier auf MARK 51°7

Einen starken Eindruck gewann Tsukubas Oberbürgermeister vom Strukturwandel auf MARK 51°7. Oliver Dresen, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive, erläuterte den Reaktivierungsprozess, der nach Aufgabe des Opel-Standorts begann und mittlerweile als Vorbild für ähnliche Neunutzungen steht, so aktuell für das Saarland, wo Ford die Fabrikation in Saarlouis einstellen will. In Bochum entstehen auf der ehemaligen Autowerksfläche bereits neue Forschungsinstituten und Produktionsstätten. „99 Prozent sind vermarket“, konnte Oliver Dresen berichten. „Es entsteht ein weites Spektrum an neuen Jobs.“ Die Nachfrage würde befeuert durch NRWs Entwicklung zum Start-up-Hotspot in Deutschland und Bochums gutes Gründerklima.
„Das Problem in Tsukuba ist, dass Start-ups, wenn sie wachsen, oft nicht bleiben“, bedauerte Dr. Tatsuo Igarashi, der dies ändern möchte: „Wir wollen sie in unserer Stadt halten.“ Die Delegation schaute sich daher unter anderem auch den Makerspace an, den die Ruhr-Universität 2022 für Gründerinnen und Gründer aus dem Hochschulsektor auf MARK 51°7 errichtet hat. „Wir bieten ihnen kreativen Raum, in dem Start-up-Ideen geboren und ausprobiert werden können“, erläuterte Leiter Dirk W. Hansmeier.

Besuch einer Delegation aus der Partnerstadt Tsukuba: hier bei CyberdyneQuelle: André Grabowski / Stadt Bochum | All Rights Reserved
Besuch einer Delegation aus der Partnerstadt Tsukuba: hier bei Cyberdyne

Wie eng die Wissenschaftsstandorte Bochum und Tsukuba bereits verbunden sind, erfuhr die Delegation bei Cyberdyne Care Robotics am Uniklinikum Bergmannsheil: Mit Niederlassungen in beiden Städten nutzt Präsident und Geschäftsführer Prof. Yoshiyuki Sankai Synergieeffekte. Bei Cyberdyne entstehen Produkte, die unter anderem in Medizin und Pflege zum Einsatz kommen. Die Roboteranzüge HAL helfen zum Beispiel Unfallopfern, bei Verletzungen des Rückenmarks sich fortzubewegen und wieder gehen zu lernen.

„Wir haben vor fünf Jahren das erste Mal darüber nachgedacht, eine Partnerschaft mit Tsukuba einzugehen, um uns basierend auf Wissenschaft und Wirtschaft auszutauschen und voneinander zu lernen“, so Bochums OB Thomas Eiskirch. „Inhaltlich ist der Austausch ungeheuer spannend. Auch wir haben auf unseren Reisen in Tsukuba viel für die Entwicklung Bochums mitgenommen. Wir gehen absolut in die richtige Richtung.“ Eine Sicht, die sein japanischer Amtskollege teilt: „Wir werden unsere Kommunikation und Kooperation vertiefen und die Herausforderungen der Zukunft miteinander teilen“, versicherte Dr. Tatsuo Igarashi.

Ehrenplakette für Prof. Dr. Keiichi Aizawa, Leiter des Japanischen Kulturinstitutes Köln im Rathaus Bochum am 11. November 2022 - zusammen mit Gastgeber Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.Quelle: Michael Grosler; www.grosler.de / Stadt Bochum | All Rights Reserved
Ehrenplakette für Prof. Dr. Keiichi Aizawa, Leiter des Japanischen Kulturinstitutes Köln im Rathaus Bochum am 11. November 2022 – zusammen mit Gastgeber Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.

Einem wichtigen Fürsprecher und Unterstützer der Städtepartnerschaft, die Japans Generalkonsulin Setsuko Kawahara als einzigartig würdigte, dankten beide Stadtoberhäupter beim Empfang im Rathaus: Prof. Keiichi Aizawa. Der Leiter des japanischen Kulturinstituts in Köln setzt sich seit Jahren ehrenamtlich und unermüdlich für den Austausch zwischen Bochum und Tsukuba ein und stellt sich bei Arbeitstreffen und Veranstaltungen als Dolmetscher zur Verfügung. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch überreichte ihm als Dank und Auszeichnung am Freitag, 11. November, beim Empfang der Delegation im Rathaus und in Anwesenheit der japanischen Generalkonsulin, Setsuko Kawahara, die Ehrenplakette der Stadt Bochum. „Ich freue mich sehr, dass diese Freundschaft zwischen beiden Städten so konkrete Form angenommen hat“, betonte Prof. Keiichi Aizawa. „Schon an der Universität von Tsukuba habe ich mich für internationalen Austausch eingesetzt. Aber mit Bochum war es gleich eine Wahlverwandtschaft.“

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