Schauspielhaus Bochum: Club 27 – Zwischen Rausch, Ruhm und Ruin
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Schauspielhaus Bochum: Club 27 – Zwischen Rausch, Ruhm und Ruin

Zusammenfassung

Rock, Rausch und Ruin: Das Schauspielhaus Bochum zeigt mit „Club 27“ eine emotionale Hommage an Hendrix, Joplin und Morrison.

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Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse – sie alle starben mit 27 Jahren und wurden Teil eines Mythos, der bis heute nachhallt. Das Schauspielhaus Bochum widmet diesen Musikikonen mit Club 27 – Songs für die Ewigkeit eine düstere, kraftvolle Hommage zwischen Konzert, Traum und Nachklang.

Louisa „Lilou“ Halter, Veronika Nickl, Stefan „Pele“ Götzer, Linda Bockholt (v. li.)Quelle: Schauspielhaus Bochum/Birgit Hupfeld | All Rights Reserved
Louisa „Lilou“ Halter, Veronika Nickl, Stefan „Pele“ Götzer, Linda Bockholt (v. li.)

Ein Mythos wird lebendig

Der „Club 27“ ist kein realer Ort, sondern ein Sinnbild für eine Generation von Musikerinnen und Musikern, die zu früh starben und doch unsterblich blieben. Gemeint sind Künstler wie Brian Jones, Janis Joplin, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse. Ihre exzessiven, intensiven Lebensläufe und ihr Einfluss auf die Popgeschichte prägen den Mythos bis heute.

Victor IJdensQuelle: Schauspielhaus Bochum/Birgit Hupfeld | All Rights Reserved
Victor IJdens

Regisseur Guy Clemens und der musikalische Leiter Stefan „Pele“ Götzer holen diesen Mythos auf die Bühne der Kammerspiele. Gemeinsam mit Ensemblemitgliedern und Live-Band entsteht ein Abend, der zwischen Leben und Tod pendelt – zwischen ekstatischem Rock und stiller Melancholie. In dieser Zwischenwelt treffen sich die Geister der Popgeschichte: frei, exzessiv, ungebändigt.

Zwischen Welten – das Stück

„Club 27 – Songs für die Ewigkeit“ ist weniger klassisches Theater als vielmehr eine musikalische Collage. Statt einer linearen Handlung tragen Klang, Licht und Bewegung die Dramaturgie. Im Mittelpunkt stehen die Songs – von „Mercedes Benz“ bis „Smells Like Teen Spirit“, von „Back to Black“ bis „The End“. Dazwischen stehen kurze Monologe, Satzfetzen, Erinnerungen und Gedanken über das Leben im Rausch.

Louisa „Lilou“ Halter, Karsten Riedel, Stefan „Pele“ Götzer, Linda Bockholt, Karin Moog, Oliver Möller (v. li.)Quelle: Schauspielhaus Bochum/Birgit Hupfeld | All Rights Reserved
Louisa „Lilou“ Halter, Karsten Riedel, Stefan „Pele“ Götzer, Linda Bockholt, Karin Moog, Oliver Möller (v. li.)

Das Bühnenbild von Íngrid Pons i Miras verbindet diese Motive zu einem Transitort, an dem sich die Figuren begegnen – zwischen Glanz und Verfall, Ruhm und Einsamkeit. So entsteht eine atmosphärische Reise durch Musikgeschichte und Mythos, die sich eher fühlen als vollständig verstehen lässt: laut, melancholisch und mitreißend zugleich.

Ein Abend für Musikliebhaber

Musikalisch liefert das Ensemble, was der Titel verspricht. Die Live-Band um Pele Götzer bringt die Songs mit spürbarer Energie und handwerklicher Präzision auf die Bühne. Besonders eindrucksvoll: Veronika Nickl, deren Janis-Joplin-Momenten eine eigene Wucht innewohnt. Auch Abenaa Prempeh (Amy Winehouse), Victor IJdens (Jim Morrison) und Oliver Möller (Kurt Cobain) verleihen ihren Figuren charakteristische Konturen. Der Sound reicht von zarten Balladen bis zu eruptivem Rock – durchweg getragen von hörbarer Spielfreude.

Abenaa Prempeh, Oliver Möller, Veronika Nickl, Victor IJdens, Karin Moog (v. li.)Quelle: Schauspielhaus Bochum/Birgit Hupfeld | All Rights Reserved
Abenaa Prempeh, Oliver Möller, Veronika Nickl, Victor IJdens, Karin Moog (v. li.)

Fazit zum Club 27

„Club 27 – Songs für die Ewigkeit“ ist erstmal ein Abend für alle, die mit der Musik von Hendrix, Joplin, Morrison & Co. groß geworden sind. Aber nicht nur für die, sondern auchfür jene, die spüren wollen, warum diese Lieder bis heute nicht verblassen. Keine perfekte Erzählung, aber eine emotionale Hommage an eine Ära, die vom Rausch des Lebens ebenso erzählt wie von seiner Zerbrechlichkeit. Ein Abend, der nachhallt, als Mischung aus Rockgeschichte und Requiem. Nach dem Stück konnte man auch gut bemerken, wie sich das Publikum über die Erinnerungen, die es an einzelne Stücke oder Musiker hatte, austauschte und in den gemeinsamen Gedanken schwelgte. Vermutlich auch mit einer der Gründe, warum die eine oder der andere auch schon mehrfach in dieses Stück gegangen ist.


Club 27: weitere Informationen

Spielort: Kammerspiele des Schauspielhaus Bochum

Nächste Termine: Dienstag, 30. Dezember 2025

Mehr Informationen: auf schauspielhausbochum.de: „Club 27 – Songs für die Ewigkeit“

Veronika NicklQuelle: Schauspielhaus Bochum/Birgit Hupfeld | All Rights Reserved
Veronika Nickl
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